Idee und Zielsetzung des Wettbewerbs

IH

Die Wessenberg-Akademie plant für die Jahre 2009/10 einen Geschichtswettbewerb/Concours Historique durchzuführen. Das Arbeitsjahr 2008 steht zur Planung desselben zur Verfügung. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden uns etliche bedeutende historisch-soziologische Studien im Rahmen der Aufarbeitung von interregionalem unter interfamiliärem Kulturschaffen bekannt gemacht. Die Aufgabe unserer Akademie ist die Wissenschaftskoordination und die Diffusion wissenschaftlicher Arbeiten aus den Kultur- und Naturräumen einer jahrhundertelangen Geschichte, die sich über den burgundischen Raum bis in die Grenzräume der alten Habsburger-Monarchie im Osten Europas hinzieht.

So liegt es nahe, von den prominenten Forschungsstätten und Forschern bessere und umfangreiche Informationen zu erhalten. Das soll im Ansatz durch einen Geschichtswettbewerb für europäische Regionen aus den alten Vorlanden Österreichs passieren.

Die politische Landschaft Europas wird bereits von dem Patron des Concours Historique, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, auf eine sehr engagierte und persönliche Weise neu gestaltet.
Ein Beispiel ist die neue Zusammenarbeit NÖ mit dem Kanton Aargau, aber auch die Kooperation mit dem Elsass
>>>Pröll et Président Buttner d'Alsace

Idee und Ziele des Wettbewerbs

 

 

Der in und von NÖ gestaltete und organisierte Geschichtswettbewerb kann mit den drei folgenden Themenkreisen zusammengefasst werden:
 

1. Die Bedeutung der Regionen Mitteleuropas -Gestern und heute-
2. Interregionaler Dialog der Kulturen in Europa.
3. Beitrag von Menschen und Institutionen aus dem ehemaligen Vorderösterreich und Mitteleuropa für ein Europa der Regionen heute.


Voraussetzung für den Wettbewerb ist die Vielfalt der Akteure. Die Teilnehmer am Wettbewerb sollen für die Integration von Menschen in einer  Kultur- und Naturlandschaft ohne Grenzen im heutigen Europa die richtige Balance zwischen Vision und Kooperation finden, unter der Berücksichtigung
- des kulturellen Erbes
- der Familientraditionen
- von Initiativen zur Transparenz von soziografischen Strukturen.

Eine geplante Kommission aus französischen, deutschen, schweizerischen, tschechischen,
slowakischen, ungarischen und österreichischen Historikern bewerten die eingereichten Arbeiten
.

 

Musterbeispiele: drei aktuelle Arbeiten aus den alten Regionen Vorderösterreichs

 

1. Die jüngst geschaffene Kunstgrenze des Konstanzer Künstlers Johannes Dörflinger
zeigt in welcher kulturellen Atmosphäre Grenzen entstanden sind und mit welchen Schwierigkeiten sie durchlässig gemacht werden.

Eine eben erschienene Studie darüber stammt von der Kunsthistorikerin Amelie-Claire von Platen,

"Kunst im Grenzbereich";
Verlag CvP Redaktionsbüro 2007,
ISBN 978-3-00-022794-3

(Konstanz als ehemals vorderösterreichischer Regierungssitz hatte immer eine herausragende Rolle bei der Überwindung von Grenzen materieller, politisch-ideeller Gegensätze Europas gespielt etwa schon in   Napoleonischer Zeit oder in der Revolutionsperiode des 19. Jahrhunderts.)

 

2. "GrenzRäume", ein Filmprojekt von Dr. Regina Strassegger über die Fotokünstlerin Inge Morath und ihren Besuch in ihrer alten Grenzheimat Steiermark Slowenien (Bootsfahrt auf der Mur).

>>>Details siehe Artikel in Die Presse

 

 


3. BRECHUNGEN - Rumänische Bildräume von Willy Pragher
Eine Wanderausstellung des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen, des Instituts für Stadt-und Regionalforschung der Österr.Akad.der Wissenschaft in Wien und des Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg.
Die Ausstellung zeigt Epochenumbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Die politischen und kulturellen Bruchlinien der rumänischen Zeitgeschichte, die oft eng mit Menschen aus anderen Teilen Europas verflochten ist.

 

Details:
 

www.willy-pragher.de           Magazin: Archivnachrichten Nr. 36, Landesarchiv BW
www.landesarchiv-bw.de (Landesarchiv Baden-Württemberg)
www.idglbw.de (Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen)
 
 

 


4. Von dem Amt für Raumplanung des Kantons Basel-Landschaft erhielt die Akademie über die kantonale Denkmalpflegerin Brigitte Frei-Heitz eine wissenschaftliche Studie zu einer Bildstiftung aus dem Jahre 1713.
Die vorgelegte Studie der Architekturhistorikerin aus Bern Frau Dr. Johanna Strübin zeigt das für den geplanten Wettbewerb gewünschte Modell einer Arbeit, welche die Verantwortung für das Kulturerbe über nationale Grenzen (Frankreich, Schweiz, Deutschland) hinweg und die Pflege und Erhaltung künstlerischer Zeugnisse für die Zukunft aufzeigt.


Detail:
Das Marienbild in der Burg Reichenstein in Arlesheim,
eine Bildstiftung des Franz Hartmann Ludwig von Wessenberg aus dem Jahre 1713

Eine kunsthistorische Analyse von Johanna Strübin, Bern, August 2007.
Erhältlich über Kantonale Denkmalpflege Baselland (Brigitte Frei-Heitz)
Die Autorin führt darin die historischen Hintergründe der Bildstiftung aus, eruiert den ursprünglichen Standort des Bildes und untersucht die Ikonographie des Bildes und stellt die Darstellung in den zeitgenössischen Kontext. Dazu gibt sie Hinweise, wie das Bild weiter zu behandeln ist und wo es eigentlich hingehört.