2.  Kamingespräch, November 2006


Viele interessierte Zuhörer versammelten sich am 24. November im Wessenberghaus und hörten einige Passagen aus der neuen Scheibbser Chronik, verfasst von Frau Dr. Michaela Hermann.

Die Autorin erzählte kleine  Begebenheiten aus vergangener Zeit, etwa über den Wunsch der Scheibbser nach einem "2. Donnerstag" (= Markttag) im 16. Jhdt,  über Lebensmittel-, Eisen- und Salz-Handel auf der "Eisenstraße", über die Hammerherrn, über Abt Dietmayr (17. Jhdt), über die Problematik mit Katastrophen wie Erdbeben und Feuersbrunst. Das Buch "SCHEIBBS im Ötscherland, Stadt zwischen Feuer und Wasser,  Holz und Erde" bietet eine Reihe von weiteren Erzählungen und im 2. Teil eine generelle kurz gefasste Zeitchronik.

Das Werk gewinnt durch wunderschöne Fotos von Prof. Gerhard Trumler und durch die Arbeit der Formfinderin Charlotte Karner, die dem Buch ein hervorragendes sehr sensibles Layout sicherte. Dass dies nicht nur viel grafisches Talent erfordert, sondern auch viel mit einer fein abgestimmten Schriftauswahl und einer gut durchdachten Platzierung innerhalb der Seiten zu tun hat - mehr jedenfalls als einem Laien bewusst ist - konnte Frau Karner sehr lebendig und interessant erklären.

Prof. Leo Prüller referierte in einem  interessanten kurzen Statement als bewährter Autor von Chroniken, dass in den meisten Fällen besondere Ereignisse und Feste, Jubiläen und Ehrungen den Blick in die Vergangenheit verlangen und so Anlass für das Abfassen von Orts-Chroniken sein können. 

 

Prof Wessenberg las aus einem Schreiben des ehemaligen Bundesministers für Justiz em. Univ.Prof. Dr. Hans Richard Klecatsky zu dieser Veranstaltung vor:

"Ich halte Orts-, Pfarr- und Talchroniken seit jeher für außerordentlich wichtig und sehe darin ernste Zeit- und Überhaupt-Geschichtsschreibung gegenüber den laufenden Fantasieprodukten, die den Adressaten bestenfalls nur verdummen, schlimmstenfalls verrückt machen. Dazu ein gutes Wort von Martin Walser aus 'Ein springender Brunnen':

ALS DAS WAR, VON DEM WIR JETZT SAGEN, DASS ES GEWESEN SEI, HABEN WIR NICHT GEWUSST, DASS ES IST.

Zum Abschluss gab es reichlich Gelegenheit, mit den Autoren und der Gestalterin des Buches privat zu sprechen.

Die Veranstaltung war umrahmt Musik von Rolf Wehmeier, der mit seiner Frau Mag. Friederike Raderer (ORF) anwesend war. CD bei ring.musik ges.m.bh - Frankfurt a. Main  erhältlich  >>>link
 

Eine kleine Bildershow, zur Vergrößerung anklicken.

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Dr. Michaela Hermann liest vor