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29.3. 2008: Gespräche im Schloss St. Peter in der Au

Der Klosterplan von St. Gallen, © Stiftsbibliothek St. Gallen

Der berühmte Klosterplan, ©Original in der Stiftsbibliothek St. Gallen, ein Vorbild für spätere Klosteranlagen;
 

Aus der Website von Barbara Schedl  http://www.univie.ac.at/kunstgeschichte-tutorium/stgallen/index.htm entnommen:
Die Stiftsbibliothek St. Gallen verwahrt unter der Signatur Ms 1092 ein aus fünf Stücken zusammengesetztes Pergament, das eine Architekturzeichnung einer Klosteranlage wiedergibt. Der Grundriss ist in roten Tuschlinien auf die 112 x 77 cm große Pergamentfläche gezeichnet und in schwarzer Tinte in lateinischer Sprache genauestens beschriftet. Die Rückseite des Pergaments wurde im 12. Jahrhundert nach Faltung auf Buchformat mit der Vita S. Martini des Sulpisius Severus beschrieben, dabei wurde auch der linke untere Teil der Planseite zerstört.

Rund 350 Beischriften verweisen auf die Funktion der als Strichzeichnung dargestellten Gebäude. Diese Beischriften sind zum Teil in Versform von zwei Händen - nach Ausweis der Literatur offensichtlich von zwei Schreibern auf der Reichenau - hinzugefügt worden. Ein Widmungsschreiben am oberen Rand nennt Abt Gozbert von St. Gallen (812 - 835/37) als Adressat, womit ein Entstehungszeitraum der Architekturzeichnung zwischen 825 und 830 wahrscheinlich gemacht werden kann.

Der Klosterplan von St. Gallen ist ein Zeugnis für den Klosterbau und die Organisation eines benediktinischen Großklosters in fränkischer Zeit. Mit seiner Struktur wurde für Jahrhunderte das Schema des europäischen Klosterbaues festgeschrieben. Der auf Pergament mit roter Tinte erstellte Klosterplan enthält nicht nur den sakralen Teil eines Klosters, sondern umfasst mit 55 Gebäudetypen eine Klosterstadt mit Bauwerken für Bildung, Krankenwesen, Werkstätten, Viehhaltung und Beherbergung.